Berlin, 2. April 2025
Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung hat in Deutschland einen historischen Tiefstand erreicht. Das zeigt eine aktuelle Studie, die heute in München vorgestellt wurde. Demnach finden sich nur noch rund 25 Prozent der Menschen gut im Dickicht gesundheitsrelevanter Informationen zurecht – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren.
Diese Entwicklung hat gravierende Folgen: geringere Vorsorgebeteiligung, schlechtere Therapietreue, häufigere und längere Krankschreibungen sowie vermehrte Krankenhausaufenthalte. Die Kosten für das Gesundheitssystem werden auf bis zu 24 Milliarden Euro jährlich geschätzt.
Patientenbeauftragter Stefan Schwartze fordert verständliche Kommunikation und besseren Zugang zu Gesundheitswissen
„Die Studie bestätigt, was viele Patientinnen und Patienten täglich erleben: Sie fühlen sich im Gesundheitssystem zunehmend verloren“, so Stefan Schwartze, MdB, Patientenbeauftragter der Bundesregierung. „Verständliche Kommunikation muss zum Standard werden – von der Arztpraxis bis zur digitalen Gesundheitsanwendung.“
Schwartze betont, dass eine höhere Gesundheitskompetenz nicht nur die individuelle Versorgung verbessert, sondern auch die Eigenverantwortung stärkt und das Gesundheitssystem entlastet. Es brauche klare, verständliche Sprache, transparente Informationen und die systematische Einbindung von Patientinnen und Patienten bei der Entwicklung von Informationen und Anwendungen.
Gesundheitskompetenz ist ein Schlüssel zur gerechten Versorgung
Der Patientenbeauftragte fordert, Gesundheitsförderung, Gesundheitsbildung und die Vermittlung digitaler Kompetenzen stärker in der politischen Agenda zu verankern – von der Schule bis zur Seniorenarbeit. Zudem müssten Ärztinnen, Ärzte und andere Gesundheitsberufe besser darin geschult werden, verständlich zu kommunizieren.
„Gesundheitskompetenz ist kein Luxus – sie ist Voraussetzung für eine partizipative, gerechte, sichere und moderne Versorgung“, so Schwartze.
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Teresa Kugelmeier López
Büro des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten
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