Brustkrebs-Screening verringert Sterblichkeit deutlich

Stefan Schwartze sitzt mit weiteren Teilnehmenden auf dem Podium

Stefan Schwartze bei der Veranstaltung “Brustkrebssterblichkeit: Wirksamkeit des Mammographie-Screening-Programms” am 9. Juli 2025 | Foto: Chiara Dazi / bundesfoto

Durch das Mammographie-Screening-Programm für Frauen von 50 bis 69 Jahren kann die Brustkrebssterblichkeit deutlich verringert werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Münster, deren Ergebnisse auf einer Veranstaltung am 09. Juli 2025 vorgestellt wurden. Der Patientenbeauftragte Stefan Schwartze nahm an der Podiumsdiskussion zum Thema (Brust-) Krebsvorsorge teil.

Die vom Bundesamt für Strahlenschutz koordinierte und von der Universität Münster federführend durchgeführte Studie zeigte: Von den Frauen, die am Screening teilnahmen, starben im Vergleich zu den Nicht-Teilnehmerinnen 20 bis 30 Prozent weniger an Brustkrebs. Etwa jeder vierte Todesfall konnte also durch eine frühzeitige Diagnose vermieden werden.

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jede achte Frau in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Für 18.500 Frauen pro Jahr endet die Erkrankung tödlich.

Für die Untersuchung wurden Daten aus den Jahren 2009 bis 2018 ausgewertet. Das Bundesumweltministerium, das Bundesgesundheitsministerium sowie die Kooperationsgemeinschaft Mammographie trugen gemeinsam die Kosten von rund 10 Millionen Euro. Eine der Besonderheiten der Studie ist der Versuch, Verzerrungen herauszurechnen. Ein Beispiel hierfür ist die Möglichkeit, dass Frauen, die zur Mammographie gehen, insgesamt gesundheitsbewusster leben und damit ihr Sterblichkeitsrisiko senken. 

Das Mammographie-Screening-Programm ist das erste systematische Krebsfrüherkennungsprogramm nach europäischen Qualitätsstandards in Deutschland und das größte Screening-Programm in Europa. Für Frauen von 50 bis 69 Jahren wurde es ab 2005 schrittweise eingeführt. Seit 2009 steht es flächendeckend zur Verfügung. Im Juli 2024 wurde das Screening-Programm auf Frauen bis 75 Jahre ausgeweitet. Frauen ab 50 Jahren werden aller zwei Jahre dazu eingeladen. Jedes Jahr nutzt etwa die Hälfte der eingeladenen Frauen das Programm.