Patientensicherheit: „Alle Möglichkeiten für eine sichere Versorgung nutzen!“
„Deutschland hat eines der besten Gesundheitssysteme der Welt. Dennoch kann auch in der modernen Medizin ein Behandlungserfolg nie garantiert oder ein Fehler vollständig ausgeschlossen werden. Patientinnen und Patienten und insbesondere werdende Mütter erwarten jedoch völlig zurecht, dass alles unternommen wird, damit sie so sicher und so gut wie möglich unter Wahrung der menschlichen Würde und individuellen Entscheidungsfreiheit medizinisch versorgt werden“, erklärt die Patientenbeauftragte der Bundesregierung Prof. Dr. Claudia Schmidtke anlässlich des Welttags der Patientensicherheit.
Der Welttag der Patientensicherheit wird jährlich von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgerufen und steht in diesem Jahr unter dem Motto „safe and respectful childbirth“. Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) hat für Deutschland dieses Motto zu „Mach Dich stark für Patientensicherheit – Sicher vom ersten Atemzug an!“ erweitert und weist unter anderem darauf hin, dass ein Großteil der vermeidbaren Fehler in der Medizin auf Fehler in der Kommunikation zurückzuführen sind.
Schmidtke: „Ich bin dem APS sehr dankbar, dass es nicht nur immer wieder den Finger in Wunde legt und auf die Bedeutung einer sicheren Versorgung in jedem Lebensalter hinweist, sondern auch aktiv daran mitwirkt, die Sicherheit der Patientenversorgung stetig zu verbessern. Trotz des rasanten medizinischen Fortschritts und zahlreicher Weiterentwicklungen im Sinne der Patientensicherheit in den letzten Jahrzehnten bleibt weiterhin viel zu tun.“
„Grundlage der medizinischen Versorgung muss eine partizipative Entscheidungsfindung sein, in der die Patientinnen und Patienten und ihre Bedürfnisse als Partner auf Augenhöhe wahr- und ernstgenommen werden. Dazu gehört auch die Kommunikation über Chancen und Risiken einer Behandlung. Das gilt ganz besonders für die herausfordernden Behandlungssituationen vor, während und unmittelbar nach einer Geburt.
Zudem müssen digitale Lösungen konsequent genutzt werden, um bisher analoge, potentielle Fehlerquellen z. B. im Informationsfluss auf den ambulanten und stationären Behandlungspfaden auszuschließen.
In den kommenden Jahren sollte der Fokus verstärkt auf der Versorgungsqualität als wesentliche Voraussetzung der Patientensicherheit liegen. Wichtige Bestandteile der Qualitätssicherung im stationären Bereich sind meines Erachtens die Vorgabe von Mindestmengen, damit Patientinnen und Patienten sich bei komplexen Behandlungen und Operationen darauf verlassen können, in Krankenhäusern versorgt zu werden, die über ausreichend Erfahrung und Expertise verfügen. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Mindestmengen zur Versorgung von Frühgeborenen, die Ende des vergangenen Jahres vom Gemeinsamen-Bundesausschuss beschlossen wurden“, betont die Patientenbeauftragte.
Ausführliche Informationen zum Welttag der Patientensicherheit finden Sie hier:
https://www.tag-der-patientensicherheit.de