Hamburger Gesundheitskiosk
„Die Hamburger Gesundheitskioske >> haben sich zu einer nicht mehr wegzudenkenden Beratungs-Institution entwickelt. Menschen können hier kontinuierliche, individuelle und niedrigschwellige Beratungs- und Unterstützungsleistungen, z.B. zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und Präventionsangeboten, in Anspruch nehmen. Beispielhaft ist insbesondere die mehrsprachige, bedarfsorientierte und qualifizierte Beratung sowie die hervorragende sektorenübergreifende Vernetzung in das Gesundheitssystem. Ich hoffe, dass das Angebot Ratsuchenden noch möglichst lange zur Verfügung steht“, erklärt der Patientenbeauftragte der Bundesregierung anlässlich eine Besuches im Hamburger Stadtteil Billstedt vor einigen Tagen.
Seit 2017 und mittlerweile an drei Hamburger Standorten werden Beratungen durchgeführt. Zu den Gesellschaftern der die 3 Hamburger Gesundheitskioske betreibenden „Gesundheit für Billstedt/Horn UG“ gehören das Ärztenetz Billstedt-Horn, der VirchowBund, der Verein Gesundheitskiosk e.V. und die Stadtteil Klinik Hamburg (SKH). Zusätzlich gibt es einen ärztlichen Beirat und einen Patientenbeirat. Bis Ende 2019 wurde das Projektes INVEST >> Hamburg Billstedt/Horn (Integrierte gesundheitliche Vollversorgung in deprivierten großstädtischen Regionen) im Rahmen des Innovationsfonds des G-BA gefördert. Am 16. Februar 2022 hat der Innovationsausschuss beim G-BA nach Abschluss und auf Basis der Ergebnisse des Projekts eine Empfehlung zur Überführung von Ansätzen der neuen Versorgungsform in die Regelversorgung beschlossen >>.
Der aktuelle Koalitionsvertrag sieht zudem vor, in besonders benachteiligten Kommunen und Stadtteilen niedrigschwellige Beratungsangebote (z.B. Gesundheitskioske) für Behandlung und Prävention zu errichten. Das Bundesministerium für Gesundheit hat dazu entsprechende Eckpunkte >> für eine Gesetzesinitiative vorgestellt. „Gerade mit Blick auf den Erfolg des Hamburger Gesundheitskioskes ist die Idee weiterer Gesundheitskioskes zur Beratung und Unterstützung von Patientinnen und Patienten nur zu begrüßen. Hinsichtlich der Details zu den Aufgaben der Kioske und möglicher Anforderungen an den Struktur, die Vernetzung und die Qualität der Beratung, können wir sehr gut von den Hamburger Erfahrungen lernen“, betont Stefan Schwartze.