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Jahresbericht des Medizinischen Dienstes zur Behandlungsfehlerbegutachtung

Der Medizinische Dienst Bund hat heute seine Jahresstatistik zur Behandlungsfehlerbegutachtung veröffentlicht und trägt damit dazu bei, Transparenz über die Gründe und die Zusammenhänge der Entstehung von Behandlungsfehlern zu schaffen. So zeigt sich, dass im Jahr 2022 erneut rund 13.000 fachärztliche Gutachten erstellt wurden. In jedem 4. Fall der Begutachtung wurde ein Fehler mit Schaden bestätigt und in jedem 5. Fall war der Fehler auch Ursache für den erlittenen Schaden. Bei über einem Drittel der Schadensfälle ist ein Dauerschaden bei Patientinnen und Patienten geblieben.

Behandlungsfehler passieren, jedoch brauchen wir dringend Verbesserungen, damit die Patientensicherheit erhöht wird und Fehler vermieden werden. Auch wenn die Jahresstatistik zeigt, dass die Zahlen weiterhin hoch sind, sind sie nicht repräsentativ. Expertinnen und Experten gehen von einer deutlich erhöhten Dunkelziffer aus.

Daher setze ich mich für den Aufbau eines nationalen Registers zur anonymen Erfassung von Never Events ein. Diese sind besonders schwerwiegende, aber vermeidbare Fehler, die im Zusammenhang mit einer medizinischen Behandlung stehen und eindeutig identifizierbar und damit messbar sind. Die Meldung eines solchen Fehlers dient dem ehrlichen Umgang mit der Situation und eine offene Kommunikation mit den betroffenen Patientinnen und Patienten, um Behandlungsfehler transparent zu machen, aus ihnen zu lernen und sie in Zukunft zu vermeiden.

Ausführliche Informationen zur Jahresstatistik 2022 stellt der Medizinische Dienst Bund unter www.md-bund.de zur Verfügung.

©Bild Gary Cassel Pixabay