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Besuch des Max Planck Institutes für Psychiatrie

Am dritten Tag meiner Sommertour als Patientenbeauftragter wurde mir die Arbeit des Max Planck Instituts für Psychiatrie und des Standorts München des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit vorgestellt.

Bei der Besichtigung der geschützten Station und der Transitionsstation für junge Patienten zwischen 18-25 Jahre, schilderten mir Patientinnen die enormen Probleme bei der Primär- und Sekundärprävention.

Mir wird von bereits erkrankten Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen immer wieder geschildert, dass sie ambulant gar nicht erst in die Versorgung kommen und keinen Behandlungsplatz beim Psychiater oder Psychotherapeuten finden. Eine Nachversorgung nach einer stationären Behandlung zu erhalten, stellt ebenfalls eine sehr große Herausforderung dar. Daher bin ich sehr dankbar, dass mir die persönlichen Probleme offen geschildert wurden.

Was mir als Patientenbeauftragter besonders am Herzen liegt ist, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht stigmatisiert werden. Hier kann so viel Leid erspart werden und es besteht enormer Nachholbedarf.

Durch die Verbindung von Forschung und Klinik an einem Standort, leistet das MPI für Psychatrie hier sehr gute und wichtige Arbeit, Ziel ist es, durch eine einzigartig enge Verbindung von Grundlagenforschung, klinischer Forschung und Patientenversorgung neue Erkenntnisse über die Ursachen von psychiatrischen Erkrankungen zu gewinnen und in neue diagnostische Möglichkeiten sowie Behandlungs- und Präventionsansätze umzuwandeln. Leider gibt es enorme Schwierigkeiten bei der Sekundärbetreuung. Der Sozialdienst steht bei der Suche nach therapeutischen Wohngemeinschaften vor sehr großen Hürden. Bürokratischer Aufwand bei der Antragstellung und langwierige Klärung der Zuständigkeit des Kostenträgers gehen zu Lasten der Betroffenen, die aber dringend an die schnelle Hilfe angewiesen sind.