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Wir brauchen eine Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen

Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten, Stefan Schwartze, MdB gibt folgendes Statement zur medizinischen Versorgungslage im Kontext sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen und die Situation der betroffenen Erwachsenen:

“Die ForuM-Studie über den sexuellen Missbrauch in der evangelischen Kirche und der Diakonie seit 1946 hat gezeigt, dass wir als Gesellschaft das  Thema nie aus den Augen verlieren dürfen. Von Missbrauch betroffene Menschen haben zweifelsohne unsere volle Aufmerksamkeit und eine konsequente Aufklärungsarbeit als grundlegendes Recht verdient.

Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag zum Ziel gesetzt, die Aufarbeitung bei sexuellem Missbrauch zu stärken und gesetzlich zu verankern. Wir müssen jetzt über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg diesen Menschen den gesetzlichen Rücken stärken. Wir appellieren deshalb an die beteiligten Ministerien, den aktuell in der Ressortabstimmung befindlichen Gesetzesentwurf zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen schnellstmöglich in die Kabinettsbefassung und in den Bundestag zu bringen.

Sensibilisierung der Fachkräfte in der Gesundheitsversorgung nötig

Auch die an der Gesundheitsversorgung beteiligten Fachkräfte für das Thema müssen stärker für die besonderen Bedürfnisse in einer solchen Lebenssituation sensibilisiert werden und müssen frühzeitig intervenieren; beispielsweise, wenn der Verdacht besteht, dass ein Missbrauchsfall vorliegt oder eine therapeutische Beziehung missbräuchliche Züge annimmt. Das Thema muss transparent und offen angesprochen werden.“