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Statement des Patientenbeauftragten Stefan Schwartze, MdB zum CIRS-Berichtssystem

Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten, Stefan Schwartze, MdB, begrüßt die nun erfolgte Einführung des CIRS-Berichtssystems für Versicherte. Mit der Webseite mehr-patientensicherheit.de wurde nun das erste System dieser Art in Deutschland eingeführt.

Endlich und längst überfällig bekommen jetzt auch Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, ihre Beobachtungen und Erfahrungen bezüglich kritischer Ereignisse und Fehler zu melden – dies hat das Potenzial, die Patientensicherheit erheblich zu verbessern. Dabei handelt es sich um die Umsetzung einer alten Forderung, die von einigen Patientenorganisationen bereits bei der Einführung der Fehlermeldesysteme in deutschen Krankenhäusern erhoben wurde – und zwar zu Recht. Denn die Perspektive der Patientinnen und Patienten ist äußerst wertvoll, um systembedingte Fehlerrisiken systematisch zu erkennen und abzubauen. Sie sind das einzige Kontinuum im gesamten Behandlungsprozess und nehmen Schwachstellen und risikobehaftete Situationen wahr, die sonst unter dem Radar bleiben: Probleme in der Kommunikation und Koordination an den Schnittstellen der Versorgung, mangelnde Abstimmung zwischen den Professionen und nicht zuletzt die Kompatibilität selbstbeschaffter Leistungen in die gesundheitliche Versorgung.

Letztendlich leistet die Plattform auch einen Beitrag dazu, den Patientinnen und Patienten eine aktivere Rolle bei diesem so wichtigen Thema Patientensicherheit zu geben. Wie wir aus dem Monitor Patientensicherheit der TL wissen, antworten über zwei Drittel auf die Frage: „Können Sie selbst als Patient dazu beitragen, dass Sie in der Arztpraxis oder im Krankenhaus sicher versorgt werden?“ mit „Ja“.

Das Patienten-CIRS ist daher ein wichtiges und richtiges Signal, um zu zeigen, dass wir Patientenorientierung ernst nehmen und die Wahrnehmung sowie Beobachtung der erlebten Versorgung ernst nehmen. Das schafft Vertrauen in unser Gesundheitswesen und in jede gesundheitliche Versorgung, und dafür danke ich dem vdek sehr herzlich!